Zum Hauptinhalt springen
Digitalisierung & Archivierung

Kontoauszüge digitalisieren: Papier vs. PDF vs. CSV

Umfassender Vergleich aller Methoden zur Digitalisierung von Kontoauszügen mit rechtlichen Anforderungen (GoBD) und Aufbewahrungspflichten

KontoCSV Team
12 Min. Lesezeit Lesezeit
15. Januar 2025
GoBD 2025
Rechtssicher
Praxisnah

Die Digitalisierung von Kontoauszügen ist für Unternehmen nicht nur eine Frage der Effizienz, sondern auch eine rechtliche Pflicht. Seit der Einführung der GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form) müssen Unternehmen ihre Buchführung revisionssicher digitalisieren.

In diesem Ratgeber vergleichen wir alle Methoden zur Digitalisierung von Kontoauszügen, erklären die rechtlichen Anforderungen und zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Kontoauszüge GoBD-konform archivieren.

Wichtige Änderung 2025

Seit dem 1. Januar 2025 wurde die Aufbewahrungsfrist für Buchungsbelege (inkl. Kontoauszüge) von 10 auf 8 Jahre verkürzt (Viertes Bürokratieentlastungsgesetz). Dies gilt sowohl für Papier als auch für digitale Kontoauszüge.

Methoden im Vergleich

Es gibt drei Hauptmethoden zur Verwaltung von Kontoauszügen: Papier, PDF und CSV. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile.

Papier

GoBD-konform
Erfüllt rechtliche Anforderungen
✓ (mit Aufwand)
Maschinell auswertbar
Automatische Verarbeitung möglich
Platzbedarf
Physischer/digitaler Speicherplatz
Hoch
Suchbarkeit
Schnelles Finden von Transaktionen
Sehr schlecht
DATEV-Import
Direkter Import in Buchhaltung
Zeitaufwand
Manuelle Arbeit pro Kontoauszug
Sehr hoch
Kosten
Laufende Kosten
Archivraum

PDF

GoBD-konform
Erfüllt rechtliche Anforderungen
Maschinell auswertbar
Automatische Verarbeitung möglich
Platzbedarf
Physischer/digitaler Speicherplatz
Mittel
Suchbarkeit
Schnelles Finden von Transaktionen
Mittel
DATEV-Import
Direkter Import in Buchhaltung
Zeitaufwand
Manuelle Arbeit pro Kontoauszug
Hoch
Kosten
Laufende Kosten
Speicher

CSV

Empfohlen
GoBD-konform
Erfüllt rechtliche Anforderungen
Maschinell auswertbar
Automatische Verarbeitung möglich
Platzbedarf
Physischer/digitaler Speicherplatz
Gering
Suchbarkeit
Schnelles Finden von Transaktionen
Sehr gut
DATEV-Import
Direkter Import in Buchhaltung
Zeitaufwand
Manuelle Arbeit pro Kontoauszug
Gering
Kosten
Laufende Kosten
Minimal

Hinweis: Alle Angaben basieren auf durchschnittlichen Werten. Die tatsächliche Zeitersparnis kann je nach Komplexität der Kontoauszüge variieren.

Methode 1: Papier-Kontoauszüge

Die klassische Methode: Kontoauszüge werden in Papierform von der Bank bezogen und in Ordnern archiviert.

Vorteile
  • ✓ Keine technische Infrastruktur nötig
  • ✓ Physisch greifbar und vertraut
  • ✓ Keine Abhängigkeit von Software
  • ✓ Original-Dokument vorhanden
Nachteile
  • ✗ Hoher Platzbedarf (Archivraum)
  • ✗ Zeitaufwändige Suche
  • ✗ Keine maschinelle Auswertung
  • ✗ Gefahr durch Feuer, Wasser, Verlust
  • ✗ Manuelle Buchung erforderlich
  • ✗ Hohe Personalkosten

Wichtig für Papier-Archivierung

Auch bei Papier-Archivierung müssen Sie die GoBD-Anforderungen erfüllen:

  • Geordnete Ablage: Chronologisch und nachvollziehbar
  • Schutz vor Verlust: Feuerfeste Schränke, Versicherung
  • Zugriffskontrolle: Nur berechtigte Personen
  • Aufbewahrungsfrist: 8 Jahre (seit 2025)

Methode 2: PDF-Kontoauszüge

Kontoauszüge werden als PDF-Dateien von der Bank heruntergeladen oder eingescannte Papier-Kontoauszüge als PDF gespeichert.

Vorteile
  • ✓ Kein physischer Platzbedarf
  • ✓ Einfache Speicherung und Backup
  • ✓ Schnellere Suche als Papier
  • ✓ GoBD-konform (mit richtiger Archivierung)
  • ✓ Schutz vor physischen Schäden
  • ✓ Von den meisten Banken angeboten
Nachteile
  • ✗ Keine maschinelle Auswertung
  • ✗ Manuelle Buchung erforderlich
  • ✗ Kein direkter DATEV-Import
  • ✗ Zeitaufwändige Datenextraktion
  • ✗ Fehleranfällig bei manueller Übertragung

Methode 3: CSV-Kontoauszüge (Empfohlen)

Kontoauszüge werden in strukturierte CSV-Dateien konvertiert, die direkt in Buchhaltungssoftware importiert werden können.

Vorteile
  • ✓ Maschinell auswertbar
  • ✓ Direkter DATEV/Lexware-Import
  • ✓ Minimaler Zeitaufwand
  • ✓ Keine manuelle Buchung
  • ✓ Geringster Speicherbedarf
  • ✓ Perfekt durchsuchbar
  • ✓ GoBD-konform
  • ✓ Fehlerminimierung
Nachteile
  • ✗ Konvertierung erforderlich (einmalig)
  • ✗ Nicht alle Banken bieten CSV an
  • ✗ Technisches Verständnis hilfreich

Warum CSV die beste Wahl ist

CSV-Dateien bieten die perfekte Balance zwischen Rechtssicherheit und Effizienz:

95% Zeitersparnis

Statt 5 Min/Seite nur noch 6 Sekunden

Kosteneffizient

4,99€ für 50 Credits (einmalig)

Rechtliche Anforderungen (GoBD)

Die GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form) regeln, wie Unternehmen ihre Buchführung digital führen müssen.

6 Kernprinzipien der GoBD
  • Nachvollziehbarkeit: Alle Buchungen müssen nachvollziehbar sein
  • Unveränderbarkeit: Keine nachträglichen Änderungen ohne Protokoll
  • Vollständigkeit: Alle Geschäftsvorfälle müssen erfasst werden
  • Zeitgerechtheit: Zeitnahe Erfassung (max. 10 Tage)
  • Ordnung: Systematische Ablage und Archivierung
  • Verfügbarkeit: Jederzeit lesbar und auswertbar
Was bedeutet das praktisch?
  • ✓ Kontoauszüge müssen zeitnah (innerhalb von 10 Tagen) erfasst werden
  • ✓ Digitale Speicherung muss unveränderbar sein (z.B. WORM-Speicher)
  • ✓ Alle Kontoauszüge müssen vollständig archiviert werden
  • ✓ Zugriff nur für berechtigte Personen
  • Verfahrensdokumentation muss vorhanden sein
  • ✓ Bei Betriebsprüfung muss alles sofort verfügbar sein

Aufbewahrungspflicht

Neue Aufbewahrungsfrist seit 2025

Seit dem 1. Januar 2025 gilt eine verkürzte Aufbewahrungsfrist:

8 Jahre
Kontoauszüge als Buchungsbelege
(vorher 10 Jahre)
10 Jahre
Jahresabschlüsse, Bilanzen
(unverändert)

Wann beginnt die Aufbewahrungsfrist?

Die Aufbewahrungsfrist beginnt nicht am Tag der Erstellung, sondern erst mit dem Ende des Kalenderjahres.

Beispiel:

📅 Kontoauszug erstellt: 15. März 2024

🗓️ Frist beginnt: 1. Januar 2025

Frist endet: 31. Dezember 2032 (8 Jahre)

Sie müssen den Kontoauszug also bis Ende 2032 aufbewahren!

Revisionssichere Archivierung

Eine revisionssichere Archivierung bedeutet, dass Ihre Kontoauszüge so gespeichert werden, dass sie den Anforderungen einer Betriebsprüfung standhalten.

Unveränderbarkeit

Einmal gespeicherte Kontoauszüge dürfen nicht mehr geändert werden. Nutzen Sie WORM-Speicher (Write Once, Read Many) oder spezielle Archivsysteme.

Zugriffskontrolle

Nur berechtigte Personen dürfen Zugriff auf die archivierten Kontoauszüge haben. Protokollieren Sie alle Zugriffe.

Verfügbarkeit

Kontoauszüge müssen jederzeit lesbar und auswertbar sein. Regelmäßige Backups sind Pflicht.

Empfohlene Archivsysteme

  • Cloud-Archivierung: Lexware Archivierung, DATEV DMS
  • Lokale Systeme: DocuWare, ELO Digital Office
  • Hybrid-Lösungen: Kombination aus Cloud und lokal

Best Practices

1. Workflow etablieren
  1. 1. Kontoauszüge monatlich herunterladen
  2. 2. In CSV konvertieren (mit KontoCSV)
  3. 3. In Buchhaltungssoftware importieren
  4. 4. Revisionssicher archivieren
  5. 5. Originale (PDF/Papier) vernichten
2. Automatisierung nutzen
  • ✓ Automatischer Bank-Download (FinAPI, EBICS)
  • ✓ Automatische CSV-Konvertierung
  • ✓ Automatischer DATEV-Import
  • ✓ Automatische Archivierung
3. Backup-Strategie
  • ✓ 3-2-1-Regel: 3 Kopien, 2 Medien, 1 extern
  • ✓ Tägliche Backups
  • ✓ Regelmäßige Wiederherstellungstests
  • ✓ Verschlüsselte Speicherung
4. Dokumentation
  • ✓ Verfahrensdokumentation erstellen
  • ✓ Zuständigkeiten festlegen
  • ✓ Prozesse dokumentieren
  • ✓ Regelmäßig aktualisieren

Häufig gestellte Fragen

Muss ich Kontoauszüge in Papierform aufbewahren?

Nein, seit 2025 ist die digitale Aufbewahrung vollständig GoBD-konform. Sie müssen Papier-Kontoauszüge nicht mehr aufbewahren, wenn Sie diese revisionssicher digitalisiert haben.

Was ist der Unterschied zwischen PDF und CSV?

PDF ist ein Bildformat für Menschen, CSV ist ein strukturiertes Datenformat für Maschinen. CSV kann direkt in Buchhaltungssoftware importiert werden, PDF nicht.

Welche Aufbewahrungsfrist gilt für Kontoauszüge?

8 Jahre (seit 1.1.2025, vorher 10 Jahre). Die Frist beginnt mit dem Ende des Kalenderjahres, in dem der Kontoauszug erstellt wurde.

Kann ich alte Papier-Kontoauszüge digitalisieren?

Ja, Sie können alte Papier-Kontoauszüge scannen und als PDF oder CSV speichern. Wichtig ist die revisionssichere Archivierung.

Was passiert bei Verstößen gegen die GoBD?

Verstöße können zu Bußgeldern, Steuernachzahlungen und im schlimmsten Fall zur Verwerfung der gesamten Buchführung führen.

Wie lange dauert die Konvertierung zu CSV?

Mit KontoCSV dauert die Konvertierung ca. 6 Sekunden pro Seite. Ein 10-seitiger Kontoauszug ist in 1 Minute fertig.

Fazit & Empfehlung

Unsere klare Empfehlung: CSV

Für moderne Unternehmen ist die CSV-Methode die beste Wahl. Sie vereint Rechtssicherheit, Effizienz und Kostenersparnis.

95%
Zeitersparnis
100%
GoBD-konform
4,99€
für 50 Credits
Zusammenfassung
  • Papier: Veraltet, hoher Aufwand, nicht empfohlen
  • PDF: Besser als Papier, aber keine maschinelle Auswertung
  • CSV: Optimal für moderne Buchhaltung, GoBD-konform, effizient
  • Aufbewahrungsfrist: 8 Jahre (seit 2025)
  • GoBD-Anforderungen: Unveränderbarkeit, Vollständigkeit, Verfügbarkeit
  • Best Practice: Automatisierter Workflow mit CSV-Konvertierung

Kontoauszüge jetzt digitalisieren

Konvertieren Sie Ihre Kontoauszüge in 30 Sekunden zu strukturierten CSV-Dateien – GoBD-konform und DATEV-kompatibel.